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HEINZ SOBOTA

*1944 - †2017

Sobota wird 1944 als Adolf Sobota im burgenländischen Bad Sauerbrunn geboren.

Als sein Vater, ein Bankangestellter, 1946 wegen Kriegsverbrechens in Graz-Karlau inhaftiert wird, zieht die Mutter nach Graz um ihm beizustehen. Sobota kommt zu einer Tante und einem Onkel, ein pensionierter Gendarmerie-Oberst.

 

Nach Kriegsende wird Sobota auf den Namen Heinz umgetauft. Er baut weder zu seiner Mutter noch zu seinem Vater eine gute Beziehung auf. Schon sehr früh beginnt er seine kriminelle Karriere. Mit zwölf Jahren begeht er den ersten Raubüberfall, mit vierzehn bringt er zum ersten Mal eine Frau dazu für ihn anschaffen zu gehen. Zu dieser Zeit trinkt er bereits regelmäßig und seine alkoholischen Gewaltausbrüche werden immer brutaler und immer häufiger.

 

Überfordert schickt ihn seine Mutter in Erziehungsheime. Der Vater gibt die Hoffnung schnell auf und versucht ihn mit Schlägen zu züchtigen. Als Sobota mit 14 Jahren seinen Onkel bestiehlt, zeigt dieser ihn an und er wird zu sechs Monaten Haft verurteilt. Um der Haftstrafe zu entgehen flieht er nach Marseille und heuert dort unter Angabe falscher Daten bei der Fremdenlegion an. Seine Minderjährigkeit fliegt jedoch bald auf und er wird entlassen.

 

Auf dem Weg nach Paris gerät Sobota in eine Razzia und landet im Zentralgefängnis für Erwachsene. Er weigert sich seinen Namen zu nennen, verbringt die meiste Zeit deswegen in Einzelhaft. Dort lernt er mit den Strapazen der Gefangenschaft durch eisernes körperliches Training und geistige Beschäftigung klarzukommen.

 

Sobota gibt seine Identität letztendlich doch preis und wird nach Wien überstellt. Die Beziehung zu seinen Eltern spitzt sich zu. Er ist wütend auf seine Mutter, die versucht ihn gegen den Vater aufzuhetzen. Seinen Vater hasst er abgrundtief.

 

Die Aggressionen erreichen einen Höhepunkt, als er mit 16 Jahren versucht dem Vater mit einem Fleischhammer den Schädel einzuschlagen. Sobota ist daraufhin bis zu seinem 18. Lebensjahr in einer Jugendstrafanstalt inhaftiert, danach verbüßt er weitere Jahre in Graz-Karlau und Stein.

 

Über zehn Jahre seines Lebens hat Sobota in Gefängnissen in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Frankreich verbracht. Etwa fünf Jahre davon in Einzelhaft.

 

1974 wird er wegen illegalen Waffenbesitzes in Marseille inhaftiert und schreibt dort innerhalb von 7 Wochen das Manuskript zu „Der Minus-Mann“. 1978 wird das Buch im Kiepenheuer & Witsch Verlag herausgegeben und als Bestseller auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert. Sobota sorgt als enfant terrible für große mediale Furore und bekommt auch Aufmerksamkeit aus der High Society.

 

Schon früh erkannte Sobota sein vereinnahmendes Charisma und die furchterregende Erscheinung. Er macht sich sein Manipulationstalent zum Werkzeug. Frauen behandelt er wie sein Eigentum, vor anderen Männern hat er weder Respekt noch Ehrfurcht. Als Narzisst ist er sich selbst am Nächsten, anderen gegenüber stets misstrauisch. Er hat sein Leben lang stets mehrere Frauen gleichzeitig. Viele lässt er für sich auf den Strich gehen, manche werden Opfer seiner Gewalt, manche heiratet er.

 

1986 schließt Heinz Sobota seine letzte Ehe mit Verena. Nach einigen Jahren beschließt er von einem Tag auf den anderen nicht mehr zu trinken und macht einen kalten Entzug. Die Jahre als gewalttägiger Krimineller und Zuhälter sind vorbei.

 

Bis zu seinem Tod im August 2017 lebt Heinz Sobota ein zurückgezogenes Leben in München.

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